Road Trip - Teil 1: Zeitfahren in Fürth
17.08.2007 |Wettkämpfe
Wie im Film "Road Trip" zogen auch wir aus, um in der Ferne ein Abenteuer zu erleben. Wir - das sind: Tom Sailer, Roland "Schmude" Schmuck, das Wohnmobil Horst und meine Wenigkeit. Während Tom als Fahrer fungierte, blieb für Schmude nur noch der Posten als Physiotherapeut übrig. Am Freitagmorgen ging es los, unsere erste Station war Fürth im schönen Frankenland. Während der Fahrt durfte ich gleich mal die Vorzüge eines Wohnmobils genießen, indem ich versuchte mein inneres Gleichgewicht zu finden und ich hab's gefunden - schnarch :-)
Mein Team v.l.n.r.: Tom (Fahrer), Horst (Wohnmobil) und Schmude (Physiotherapeut)
In Fürth angekommen, stand das Einzelzeitfahren im Rahmen der Deutschland Tour auf dem Programm. Da der erste Wettkampf (siehe vorheriger Bericht) voll in die Hose ging, hatte sich die Gesamtwertung bereits erledigt. Ich wollte dennoch teilnehmen, da sich Günter Schüle, Walter Funk, Bernhard Schad und Bernhard Völkel von der Skiläuferzunft Leutkirch ebenfalls angemeldet hatten. Unter dem Namen "TSG Leutkirch" nahmen wir somit auch an der Teamwertung teil. Wir trafen uns im Startbereich, bevor dann einer nach dem anderen auf die Strecke geschickt wurde. Es galt 33 Kilometer alleine, möglichst aerodynamisch und ohne Windschatten zu bezwingen.
Team TSG Leutkirch kurz vor dem Start
Meine Erinnerungen an diese Fahrt, welche leider durch einen erheblichen Sauerstoffmangel und leichte Halluzinationen nicht mehr ganz vollständig sind, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Kurz nachdem ich die Startrampe verlassen hatte, trat ich wie ein Gestörter in die Pedale. Nach nicht einmal zwei Kilometern bemerkte ich bereits einen brennenden Schmerz in meinen Oberschenkeln. Ich dachte noch, vielleicht muss das beim Einzelzeitfahren so sein und bin einfach mit der gleichen Intensität weitergefahren. Nach gefühlten 15 Kilometern kam ich an einem Schild vorbei, welches die letzten 25 Kilometer anzeigte. Mein Gehirn wurde zwar (wie meine Muskeln) kaum noch mit Sauerstoff versorgt, dennoch ergab meine Rechnung 33 - 25 = 8. Ich hatte erst 8 Kilometer hinter mich gebracht und konnte noch nicht wie erhofft, mit einem baldigen Zieleinlauf rechnen.
Schmude und sein neuer Freund aus der Schweiz
Trotz dieser Schwierigkeiten konnte ich immer wieder vor mir gestartete Fahrer einholen, was wenigstens die Moral hoch hielt. Doch dann passierte der Super-Gau! Ich wurde von einem nach mir gestarteten Fahrer überholt. Dieser flinke Radfreund überholte mich nicht einfach nur - nein er folg an mir vorbei, als ob ich mit einem Drei-Gang-Damenrad unterwegs gewesen wäre. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich nicht nur ein Problem mit meinen Muskeln, sondern auch mit meinem Kopf. Ich grübelte vor mich hin, was ich ändern könnte um nicht ganz unter zu gehen. Ich war noch auf keine vernünftige Lösung gekommen, als mich bereits der zweite Fahrer von hinten überholte. Nun galt es nur noch irgendwie ins Ziel zu kommen. Nach fast 50 qualvollen Minuten erreichte ich endlich das lang ersehnte Ziel.
Der legendäre Radsport-Teufel Didi Senft
Jens Voigt beim Autogramme schreiben
Mit einer sehr bescheidenen Fahrzeit von 48:49 Minuten erreichte ich leider nur den 82. Platz. Bene Schad hat jedoch eine hervorragende 45er-Zeit hingeklatscht und somit konnten wir uns in der Teamwertung einen 7. Platz sichern. Meiner nachträglichen Tachoauswertung konnte ich entnehmen, dass ich über 40 Minuten im Spitzenpulsbereich (>180) gefahren bin. An der Einsatzbereitschaft hat es also mit einem Durchschnittspuls von 181 nicht gelegen. Mein erstes und hoffentlich letztes Zeitfahren lässt nur folgende Erkenntnis zu: Durch eine richtige Sitzposition hätte ich meine Muskelprobleme etwas nach hinten verschieben können. Alleine gegen die Uhr, werde ich wohl dennoch nie richtig schnell sein. Das Thema Einzelzeitfahren ist für mich jedenfalls vorerst mal erledigt.
George Hincapie (Team Discovery Channel)
Dreifacher Etappensieger Gerald Ciolek vom T-Mobile Team
Nachdem ich meine Enttäuschung weggeduscht hatte, sahen wir uns noch die Profifahrer an. Die Tatsache, wie nahe man den Profis beim Einradeln oder kurz vor dem Start kommt, war schon beeindruckend. Derzeit stellt sich jedoch die Frage, wie nahe man den heuchlerischen und größtenteils lügenden Profis sein möchte. Nach einer gewissen Zeit zog ich es jedenfalls vor, die Zeitfahrmaschinen zu fotografieren und nicht mehr die dazugehörigen Fahrer.
Zeitfahrmaschine von Pinarello (Caisse d'Epargne)
Zeitfahrmaschine von Time (Cofidis)
Zeitfahrmaschine von Specialized (Team Gerolsteiner)
Nachdem wir genug gesehen hatten machten wir uns wieder auf den Weg. Mit Horst (unserem treuen Wohnmobil) ging es nun in Richtung Hannover. Hier fand nämlich am nächsten Tag das Abschlussrennen der Deutschland Tour, sowohl für die Profis als auch für die Amateure, statt.
Wie es weiter geht, könnt ihr im Bericht Road Trip - Teil 2 lesen.
Ergebnisliste Einzelwertung (Platz 82 | 00:48:49 h)
Ergebnisliste Teamwertung (Platz 7 | 03:14:53 h)
Mein Team v.l.n.r.: Tom (Fahrer), Horst (Wohnmobil) und Schmude (Physiotherapeut)
In Fürth angekommen, stand das Einzelzeitfahren im Rahmen der Deutschland Tour auf dem Programm. Da der erste Wettkampf (siehe vorheriger Bericht) voll in die Hose ging, hatte sich die Gesamtwertung bereits erledigt. Ich wollte dennoch teilnehmen, da sich Günter Schüle, Walter Funk, Bernhard Schad und Bernhard Völkel von der Skiläuferzunft Leutkirch ebenfalls angemeldet hatten. Unter dem Namen "TSG Leutkirch" nahmen wir somit auch an der Teamwertung teil. Wir trafen uns im Startbereich, bevor dann einer nach dem anderen auf die Strecke geschickt wurde. Es galt 33 Kilometer alleine, möglichst aerodynamisch und ohne Windschatten zu bezwingen.
Team TSG Leutkirch kurz vor dem Start
Meine Erinnerungen an diese Fahrt, welche leider durch einen erheblichen Sauerstoffmangel und leichte Halluzinationen nicht mehr ganz vollständig sind, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Kurz nachdem ich die Startrampe verlassen hatte, trat ich wie ein Gestörter in die Pedale. Nach nicht einmal zwei Kilometern bemerkte ich bereits einen brennenden Schmerz in meinen Oberschenkeln. Ich dachte noch, vielleicht muss das beim Einzelzeitfahren so sein und bin einfach mit der gleichen Intensität weitergefahren. Nach gefühlten 15 Kilometern kam ich an einem Schild vorbei, welches die letzten 25 Kilometer anzeigte. Mein Gehirn wurde zwar (wie meine Muskeln) kaum noch mit Sauerstoff versorgt, dennoch ergab meine Rechnung 33 - 25 = 8. Ich hatte erst 8 Kilometer hinter mich gebracht und konnte noch nicht wie erhofft, mit einem baldigen Zieleinlauf rechnen.
Schmude und sein neuer Freund aus der Schweiz
Trotz dieser Schwierigkeiten konnte ich immer wieder vor mir gestartete Fahrer einholen, was wenigstens die Moral hoch hielt. Doch dann passierte der Super-Gau! Ich wurde von einem nach mir gestarteten Fahrer überholt. Dieser flinke Radfreund überholte mich nicht einfach nur - nein er folg an mir vorbei, als ob ich mit einem Drei-Gang-Damenrad unterwegs gewesen wäre. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich nicht nur ein Problem mit meinen Muskeln, sondern auch mit meinem Kopf. Ich grübelte vor mich hin, was ich ändern könnte um nicht ganz unter zu gehen. Ich war noch auf keine vernünftige Lösung gekommen, als mich bereits der zweite Fahrer von hinten überholte. Nun galt es nur noch irgendwie ins Ziel zu kommen. Nach fast 50 qualvollen Minuten erreichte ich endlich das lang ersehnte Ziel.
Der legendäre Radsport-Teufel Didi Senft
Jens Voigt beim Autogramme schreiben
Mit einer sehr bescheidenen Fahrzeit von 48:49 Minuten erreichte ich leider nur den 82. Platz. Bene Schad hat jedoch eine hervorragende 45er-Zeit hingeklatscht und somit konnten wir uns in der Teamwertung einen 7. Platz sichern. Meiner nachträglichen Tachoauswertung konnte ich entnehmen, dass ich über 40 Minuten im Spitzenpulsbereich (>180) gefahren bin. An der Einsatzbereitschaft hat es also mit einem Durchschnittspuls von 181 nicht gelegen. Mein erstes und hoffentlich letztes Zeitfahren lässt nur folgende Erkenntnis zu: Durch eine richtige Sitzposition hätte ich meine Muskelprobleme etwas nach hinten verschieben können. Alleine gegen die Uhr, werde ich wohl dennoch nie richtig schnell sein. Das Thema Einzelzeitfahren ist für mich jedenfalls vorerst mal erledigt.
George Hincapie (Team Discovery Channel)
Dreifacher Etappensieger Gerald Ciolek vom T-Mobile Team
Nachdem ich meine Enttäuschung weggeduscht hatte, sahen wir uns noch die Profifahrer an. Die Tatsache, wie nahe man den Profis beim Einradeln oder kurz vor dem Start kommt, war schon beeindruckend. Derzeit stellt sich jedoch die Frage, wie nahe man den heuchlerischen und größtenteils lügenden Profis sein möchte. Nach einer gewissen Zeit zog ich es jedenfalls vor, die Zeitfahrmaschinen zu fotografieren und nicht mehr die dazugehörigen Fahrer.
Zeitfahrmaschine von Pinarello (Caisse d'Epargne)
Zeitfahrmaschine von Time (Cofidis)
Zeitfahrmaschine von Specialized (Team Gerolsteiner)
Nachdem wir genug gesehen hatten machten wir uns wieder auf den Weg. Mit Horst (unserem treuen Wohnmobil) ging es nun in Richtung Hannover. Hier fand nämlich am nächsten Tag das Abschlussrennen der Deutschland Tour, sowohl für die Profis als auch für die Amateure, statt.
Wie es weiter geht, könnt ihr im Bericht Road Trip - Teil 2 lesen.
Ergebnisliste Einzelwertung (Platz 82 | 00:48:49 h)
Ergebnisliste Teamwertung (Platz 7 | 03:14:53 h)
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