Platz 14 bei der Jeantex Tour Transalp
28.06.2009 |Wettkämpfe
Erst mal möchte ich das Transalp-Team 2009 vorstellen: Vier Poinger bzw. Münchner und ein Allgäuer aus Seibranz haben sich dieser schweren Herausforderung gestellt. Das Team "Tri-Papas" mit Susanne Miggenrieder und Peter Schumann startete in der Mixed-Wertung und das Team "Zweiradsport Geyer" mit Hans Miggenrieder und mir ging in der Herren-Wertung an den Start. Nicht zu vergessen und unentbehrlich für uns alle war Peter Hoffmann, welcher die Funktionen Fahrer, Wasserversorger, Organisator, Fotograf, Pressewart und nicht zuletzt Motivator in sich vereinte.
Peter S., Susanne, Peter H. Stefan und Hans
Leider verlief die Woche von Hans und mir aus sportlicher Sicht nicht optimal, da Hans bereits von der 1. Etappe an, mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen hatte. So fehlte ihm an den ersten vier Etappen noch die Kraft und ich musste ihm am Berg immer wieder Hilfestellung geben oder im Flachen die Lücken zur nächsten Gruppe zufahren. Ab der 5. Etappe ging es Hans jedoch wieder deutlich besser und spätestens bei der Königsetappe konnten wir unter Beweis stellen, was eigentlich möglich gewesen wäre - nämlich eine Top-Ten-Platzierung. Uns allen hat diese gemeinsame Woche dennoch sehr viel Spaß gemacht, aber lest am Besten die einzelnen Etappenberichte.
Gesamtstreckenprofil (883 KM | 18.366 HM)
Gesamtergebnisliste Herren (Platz 14 | 28:53:05 h)
1. Gazzetta (Vorbericht)
Etappe 1: Sonntag, 28.06.2009
Sonthofen - Imst
Aller Anfang ist schwer - die erste Etappe verlief leider nicht ganz ohne Komplikationen. Wie schon erwähnt hatte Hans bereits die letzten Tage mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen - leider während der 1. Etappe immer noch ;-( Er hat sich aber mehr als wacker geschlagen und wir mussten lediglich am Hahntennjoch die schnellen Jungs ziehen lassen. Schlussendlich sind wir (mit etwa 12 Minuten Rückstand auf die Spitze) 21. der Kategorie Herren geworden.
Streckenprofil (121 KM | 2.447 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 21 | 03:41:36 h)
2. Gazzetta (Etappe 1)
Südtiroler Favoriten unter sich
Start der 1. Etappe in Sonthofen (natürlich im schönen Allgäu)
Etappe 2: Montag, 29.06.2009
Imst - Ischgl
Heute ging es schon deutlich besser. Am ersten Anstieg auf den Arlbergpass wollten wir jedoch kein Risiko eingehen und sind noch moderat und gleichmäßig hochgefahren. Vor uns gab es eine Spitzengruppe mit ca. 5 Teams und eine erste kleinere Verfolgergruppe. Unsere Gruppe war sehr groß, leider fand sich jedoch niemand der gerne an der Spitze fahren wollte. Ich hab mich dann selbst darum gekümmert und wir haben es tatsächlich geschafft, noch auf die erste Verfolgergruppe aufzufahren. Anschließend quälten wir uns Meter für Meter nach oben und überholten dabei Fahrer um Fahrer :-) Letztendlich sind wir als 15. in der Herrenkategorie durchs Ziel gefahren und waren damit zufrieden. In der Gesamtwertung konnten wir uns auf Platz 18 verbessern. Morgen geht es nach Sölden und ich fahr zum ersten Mal das Ötztal hoch und nicht wie beim Ötzi-Radmarathon runter.
Streckenprofil (149 KM | 2.770 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 15 | 04:46:28 h)
3. Gazzetta (Etappe 2)
Die ersten Träger der Leader-Trikots am Start in Imst
Bei der Auffahrt zum Arlberg konnte ich sogar noch grinsen
Zieleinfahrt in Ischgl mit Stefan Mistler und Stefan Thaller
Hans, Peter, Susanne und der berühmt-berüchtigte Autogrammjäger
Etappe 3: Dienstag, 30.06.2009
Ischgl - Sölden
Die vermeintlich einfache Etappe hatte einen großen und ein paar kleinere giftige Anstiege zu bieten. Trotz alledem lief es bei mir recht gut, leider war Hans noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. So mussten wir die Spitzengruppe und 2 Verfolgergruppen ab der Pillerhöhe ziehen lassen. Wir befanden uns jedoch auch in einer sehr großen und auch vermeintlich schnellen Gruppe - leider nur vermeintlich. Denn in dieser Gruppe lief das Ötztal hinauf rein gar nichts. Nachdem es mir gut ging und ich mich anbot die Führungsarbeit zu übernehmen, hielten es die Herren dieser Gruppe nicht mal für nötig bei dieser immer noch moderaten Geschwindigkeit im Windschatten mitzufahren. Einigen Ärger und Frustattacken später kamen wir dann in Sölden an und plötzlich gab es wieder Teams, welche aus heiterem Himmel neue Kraftreserven freisetzten und um ihr Leben sprinten konnten. Egal - Hans ist fast wieder komplett genesen, aber ihm fehlen nach seinem Magen-Darm-Infekt die Kräfte, für solche Anstrengungen Tag für Tag.
Jetzt hätte ich fast das Highlight des Tages vergessen:
Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich fühlt, wenn einem bei der Abfahrt von der Pillerhöhe (bei ca. 60 km/h) zwei Ponys vors Rad hüpfen? Genau genommen lief nur eines der beiden Ponys direkt vor mir über die Straße und das zweite stand auf dem etwas erhöhten Straßenrand zum Sprung bereit. Trotzdem blieb mir nur noch eine Vollbremsung. Um Haaresbreite verfehlte ich dann (zum Glück) das Hinterteil des ersten Ponys und das zweite blieb vor Schreck stehen. Apropos Schreck: Ich habe vor Schock zwei Sekunden gebraucht, bevor ich meine mir folgenden Radkollegen mit einem lauten Schrei "Achtung" warnen konnte.
Streckenprofil (120 KM | 2.415 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 25 | 03:52:08 h)
4. Gazzetta (Etappe 3)
Susanne und Hans im Zielbereich in Sölden
Abends wurden die Notebooks gezückt und sofort die Tagesdaten ausgewertet
Etappe 4: Mittwoch, 01.07.2009
Sölden - Naturns
Keine Veränderung zum Vortag - leider musste Hans auch am Timmelsjoch noch seiner krankheitsbedingten Schwächung Tribut zollen. So mussten wir eine für uns nicht unwichtige Gruppe ziehen lassen und uns mit der nächsten Gruppe zufrieden geben. Danach passierte nichts überraschendes mehr, wir fuhren im Flachen meist wieder zu langsam und konnten nach vorne weder Zeit gutmachen noch jemand einholen. Uns blieb leider nichts anderes übrig, als Tag für Tag wieder auszuloten, ob Hans sich vollständig regeneriert hat. Nun standen die zwei mit Abstand schwersten Etappen an und es musste sich zeigen, ob sich das für uns positiv oder negativ auswirken sollte. Speziell im Hochgebirge, bei über 3.000-Höhenmeter-Etappen, muss man schon hundertprozentig gesund und fit sein um eine ordentliche Zeit fahren zu können. Morgen wissen wir mehr ;-)
Streckenprofil (91 KM | 1.848 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 24 | 02:48:31 h)
5. Gazzetta (Etappe 4)
Das Team "Tri-Papas" noch etwas müde vor dem Start in Sölden
Auf dem Timmelsjoch gab es noch jede Menge Schnee
Im Zielgelände in Naturns
Etappe 5: Donnerstag, 02.07.2009
Naturns - Livigno
Heute sind wir über das Dach der Tour gefahren, das Stilfserjoch. Ich bin diesen Pass ja schon öfters gefahren, aber er scheint immer länger (oder ich älter) zu werden ;-) Jedenfalls haben wir das richtige Tempo gefunden und sind schön gleichmäßig, aber dennoch mit Schmerzen, den Pass hochgefahren. Im oberen Teil fing es noch an zu regnen, was zu Beginn noch abkühlend wirkte, wandelte sich später auf der Passspitze und der darauffolgende Abfahrt jedoch in Kälte. Ein paar Kehren und Höhenmeter weiter unten, wurde es jedoch schon wieder wärmer. Nach der schnellen Abfahrt konnten wir unten in Bormio gerade noch auf eine Gruppe auffahren und mit dieser gemeinsam die ca. 7 flachen Kilometer bewältigen. Direkt vor dem Anstieg zum Passo Foscagno war die 2. Verpflegungsstation postiert. Hier hab ich beide Trinkflaschen mit Wasser auffüllen lassen und noch schnell 3 kleine Stück Kuchen verschlungen ;-) Unsere Gruppe war natürlich somit weg, aber ab da ging es so oder so nur noch bergauf und bergab. Wir fanden wieder unser Tempo und der Passo Foscagno, welchen wir beide nicht kannten, stieg zum Glück nur sehr moderat an. Knapp unter 5 Stunden sind wir dann (mit uns zufrieden) in Livigno angekommen. Kurz nach unserer Zieleinfahrt fing es dann an, aus vollen Kübeln zu regnen. Wir hatten das Glück und sind trocken geblieben, aber es waren ja noch Hunderte an den beiden letzten Pässen unterwegs. Da verspürt man als Radfahrer und Leidensgenosse schon Mitleid mit den Anderen.
Streckenprofil (118 KM | 3.570 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 17 | 04:52:11 h)
6. Gazzetta (Etappe 5)
Startaufstellung in Naturns oder die Ruhe vor dem Sturm
...auch die Spitzenfahrer wirkten ruhig, als ob sie keine Angst vor uns hätten ;-)
Schneller als der Zielfotograf - da bleibt nur die Rückansicht
Etappe 6: Freitag, 03.07.2009
Livigno - Kaltern
Die Königsetappe sind wir königlich gefahren ;-) Hans ist wieder vollständig genesen und so konnten wir bei der längsten und steilsten Etappe in der Transalp-Geschichte unsere erste Top-Ten-Platzierung einfahren. Mit einer sehr großen Gruppe sind wir über den Passo d'Eira, Foscagno, Gavia und Tonale gefahren. Auf den letzen Höhenmetern zum Mendelpass hat es unsere Gruppe etwas auseinandergerissen. Ich für meinen Teil bin aus der Gruppe als erster über die Passspitze gefahren und habe mich dynamisch in die regennasse Abfahrt gestürzt. Ohne übergroßes Risiko konnte ich sofort einen kleinen Vorsprung rausfahren, der Kehre für Kehre immer größer wurde. Etwas weiter oben habe ich Hans und noch einen Fahrer als nächste Verfolger gesehen. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass die Abfahrt direkt ins Ziel nach Kaltern führen würde, leider war dem nicht so. Im Folgenden habe ich noch ein paar Fahrer überholt und als mir klar wurde, dass es noch flach und somit eine Gruppe wichtig werden könnte, fuhr ich auf das Team "RSV Concordia Forchheim Sunos" auf. Mit denen habe ich dann total erschöpft und ausgetrocknet das letzte Flachstück bewältigt. Mit der Hoffnung, dass Hans auch sturz- und pannenfrei runtergekommen ist und noch Helfer für das Flachstück gefunden hat, wartete ich gespannt im Zielbereich. Hans konnte sich tatsächlich durchsetzen und überfuhr als nächster Fahrer die Ziellinie. Somit waren wir aus unserer Tagesgruppe die schnellsten, was mit Platz 7 in der Tages- und Platz 14 in der Gesamtwertung der Herren belohnt wurde :-) Den Gesamtplatz 14 gilt es Morgen noch gegen die Teams "Kopfjäger-Sports 1" und "Odense" zu verteidigen.
Streckenprofil (181 KM | 3.770 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 7 | 05:48:20 h)
7. Gazzetta (Etappe 6)
Volle Konzentration vor dem Start in Livigno
Das Team "Tri-Papas" in idealer Fotopose
Stefan Thaller (Scott Racing Team) vor dem Start in Livigno
Etappe 7: Samstag, 04.07.2009
Kaltern - Arco
Heute galt es (nur) den minimalen Vorsprung auf die Teams "Kopfjäger" aus Dresden und "Odense" aus Dänemark zu verteidigen. Wer nachträglich die Ergebnislisten studiert, könnte eventuell meinen, dass wir das Rennen kontrolliert haben. Leider war dem nicht so, ich musste den ganzen Tag so leiden, wie die ganze Woche nicht. Ausgerechnet auf der letzen Etappe musste ich noch einen Einbruch erleiden. Am ersten Berg ist der Mann mit dem Hammer gekommen und ich konnte einfach nicht mehr ordentlich pedalieren. Selbst mit dem kleinsten Gang ist es mir schwer gefallen zu kurbeln. Ich habe an diesem ersten (eigentlich sehr moderaten) Anstieg zwei Enervitene eingeschmissen, welche mir normalerweise immer helfen, aber nicht an diesem Tag. Mit letzter Kraft konnte ich den Anstieg hinter mich bringen. Nun stand leider keine Sekunde Erholung an. Wir mussten auf dem Flachen und anschließend in der Abfahrt auf die vor uns fahrende große Gruppe aufschließen. In dieser befanden sich auch die beiden oben genannten Teams, welche uns noch den Gesamtplatz 14 streitig machen wollten. Hans und ich haben alles in die Pedale gejagt, was noch mit unseren geschundenen Körpern möglich war und wirklich mit allerletzter Kraft konnten wir aufschließen. Danach hat sich unsere Gruppe nochmals mit einer Gruppe von vorne vereint und wir sind relativ stressfrei den letzten moderaten Anstieg zum Passo del Ballino hochgefahren. Wir wollten bei der Abfahrt nun nicht mehr um die Tagesplatzierung mitsprinten, obwohl nochmals ein Top-Ten-Platz drin gewesen wäre. Unser Tagesziel hatten wir (mit etwas mehr Schmerzen als erwartet) ja erreicht. Bei der Zieldurchfahrt in Arco konnte man bei den meisten Teilnehmern die Erleichterung erkennen, so auch bei Hans und mir.
Streckenprofil (103 KM | 1.546 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 16 | 03:03:51 h)
8. Gazzetta (Etappe 7)
Ganz in weiß ... aber ohne Blumenstrauß ;-)
Die letzte Zieleinfahrt nach 7 Tagen in Arco (Gardasee)
Relaxen in der Scott-VIP-Lounge
Die Gründungsmitglieder der "Tri-Papas"
Bei der Abschlussveranstaltung in Arco waren alle relaxt und gut gelaunt
Unser Finisher-Foto
Leader: Herren (gelb), Damen (rosa), Master (grün), Grand Master (blau), Mixed (orange)
Peter S., Susanne, Peter H. Stefan und Hans
Leider verlief die Woche von Hans und mir aus sportlicher Sicht nicht optimal, da Hans bereits von der 1. Etappe an, mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen hatte. So fehlte ihm an den ersten vier Etappen noch die Kraft und ich musste ihm am Berg immer wieder Hilfestellung geben oder im Flachen die Lücken zur nächsten Gruppe zufahren. Ab der 5. Etappe ging es Hans jedoch wieder deutlich besser und spätestens bei der Königsetappe konnten wir unter Beweis stellen, was eigentlich möglich gewesen wäre - nämlich eine Top-Ten-Platzierung. Uns allen hat diese gemeinsame Woche dennoch sehr viel Spaß gemacht, aber lest am Besten die einzelnen Etappenberichte.
Gesamtstreckenprofil (883 KM | 18.366 HM)
Gesamtergebnisliste Herren (Platz 14 | 28:53:05 h)
1. Gazzetta (Vorbericht)
Etappe 1: Sonntag, 28.06.2009
Sonthofen - Imst
Aller Anfang ist schwer - die erste Etappe verlief leider nicht ganz ohne Komplikationen. Wie schon erwähnt hatte Hans bereits die letzten Tage mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen - leider während der 1. Etappe immer noch ;-( Er hat sich aber mehr als wacker geschlagen und wir mussten lediglich am Hahntennjoch die schnellen Jungs ziehen lassen. Schlussendlich sind wir (mit etwa 12 Minuten Rückstand auf die Spitze) 21. der Kategorie Herren geworden.
Streckenprofil (121 KM | 2.447 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 21 | 03:41:36 h)
2. Gazzetta (Etappe 1)
Südtiroler Favoriten unter sich
Start der 1. Etappe in Sonthofen (natürlich im schönen Allgäu)
Etappe 2: Montag, 29.06.2009
Imst - Ischgl
Heute ging es schon deutlich besser. Am ersten Anstieg auf den Arlbergpass wollten wir jedoch kein Risiko eingehen und sind noch moderat und gleichmäßig hochgefahren. Vor uns gab es eine Spitzengruppe mit ca. 5 Teams und eine erste kleinere Verfolgergruppe. Unsere Gruppe war sehr groß, leider fand sich jedoch niemand der gerne an der Spitze fahren wollte. Ich hab mich dann selbst darum gekümmert und wir haben es tatsächlich geschafft, noch auf die erste Verfolgergruppe aufzufahren. Anschließend quälten wir uns Meter für Meter nach oben und überholten dabei Fahrer um Fahrer :-) Letztendlich sind wir als 15. in der Herrenkategorie durchs Ziel gefahren und waren damit zufrieden. In der Gesamtwertung konnten wir uns auf Platz 18 verbessern. Morgen geht es nach Sölden und ich fahr zum ersten Mal das Ötztal hoch und nicht wie beim Ötzi-Radmarathon runter.
Streckenprofil (149 KM | 2.770 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 15 | 04:46:28 h)
3. Gazzetta (Etappe 2)
Die ersten Träger der Leader-Trikots am Start in Imst
Bei der Auffahrt zum Arlberg konnte ich sogar noch grinsen
Zieleinfahrt in Ischgl mit Stefan Mistler und Stefan Thaller
Hans, Peter, Susanne und der berühmt-berüchtigte Autogrammjäger
Etappe 3: Dienstag, 30.06.2009
Ischgl - Sölden
Die vermeintlich einfache Etappe hatte einen großen und ein paar kleinere giftige Anstiege zu bieten. Trotz alledem lief es bei mir recht gut, leider war Hans noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. So mussten wir die Spitzengruppe und 2 Verfolgergruppen ab der Pillerhöhe ziehen lassen. Wir befanden uns jedoch auch in einer sehr großen und auch vermeintlich schnellen Gruppe - leider nur vermeintlich. Denn in dieser Gruppe lief das Ötztal hinauf rein gar nichts. Nachdem es mir gut ging und ich mich anbot die Führungsarbeit zu übernehmen, hielten es die Herren dieser Gruppe nicht mal für nötig bei dieser immer noch moderaten Geschwindigkeit im Windschatten mitzufahren. Einigen Ärger und Frustattacken später kamen wir dann in Sölden an und plötzlich gab es wieder Teams, welche aus heiterem Himmel neue Kraftreserven freisetzten und um ihr Leben sprinten konnten. Egal - Hans ist fast wieder komplett genesen, aber ihm fehlen nach seinem Magen-Darm-Infekt die Kräfte, für solche Anstrengungen Tag für Tag.
Jetzt hätte ich fast das Highlight des Tages vergessen:
Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich fühlt, wenn einem bei der Abfahrt von der Pillerhöhe (bei ca. 60 km/h) zwei Ponys vors Rad hüpfen? Genau genommen lief nur eines der beiden Ponys direkt vor mir über die Straße und das zweite stand auf dem etwas erhöhten Straßenrand zum Sprung bereit. Trotzdem blieb mir nur noch eine Vollbremsung. Um Haaresbreite verfehlte ich dann (zum Glück) das Hinterteil des ersten Ponys und das zweite blieb vor Schreck stehen. Apropos Schreck: Ich habe vor Schock zwei Sekunden gebraucht, bevor ich meine mir folgenden Radkollegen mit einem lauten Schrei "Achtung" warnen konnte.
Streckenprofil (120 KM | 2.415 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 25 | 03:52:08 h)
4. Gazzetta (Etappe 3)
Susanne und Hans im Zielbereich in Sölden
Abends wurden die Notebooks gezückt und sofort die Tagesdaten ausgewertet
Etappe 4: Mittwoch, 01.07.2009
Sölden - Naturns
Keine Veränderung zum Vortag - leider musste Hans auch am Timmelsjoch noch seiner krankheitsbedingten Schwächung Tribut zollen. So mussten wir eine für uns nicht unwichtige Gruppe ziehen lassen und uns mit der nächsten Gruppe zufrieden geben. Danach passierte nichts überraschendes mehr, wir fuhren im Flachen meist wieder zu langsam und konnten nach vorne weder Zeit gutmachen noch jemand einholen. Uns blieb leider nichts anderes übrig, als Tag für Tag wieder auszuloten, ob Hans sich vollständig regeneriert hat. Nun standen die zwei mit Abstand schwersten Etappen an und es musste sich zeigen, ob sich das für uns positiv oder negativ auswirken sollte. Speziell im Hochgebirge, bei über 3.000-Höhenmeter-Etappen, muss man schon hundertprozentig gesund und fit sein um eine ordentliche Zeit fahren zu können. Morgen wissen wir mehr ;-)
Streckenprofil (91 KM | 1.848 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 24 | 02:48:31 h)
5. Gazzetta (Etappe 4)
Das Team "Tri-Papas" noch etwas müde vor dem Start in Sölden
Auf dem Timmelsjoch gab es noch jede Menge Schnee
Im Zielgelände in Naturns
Etappe 5: Donnerstag, 02.07.2009
Naturns - Livigno
Heute sind wir über das Dach der Tour gefahren, das Stilfserjoch. Ich bin diesen Pass ja schon öfters gefahren, aber er scheint immer länger (oder ich älter) zu werden ;-) Jedenfalls haben wir das richtige Tempo gefunden und sind schön gleichmäßig, aber dennoch mit Schmerzen, den Pass hochgefahren. Im oberen Teil fing es noch an zu regnen, was zu Beginn noch abkühlend wirkte, wandelte sich später auf der Passspitze und der darauffolgende Abfahrt jedoch in Kälte. Ein paar Kehren und Höhenmeter weiter unten, wurde es jedoch schon wieder wärmer. Nach der schnellen Abfahrt konnten wir unten in Bormio gerade noch auf eine Gruppe auffahren und mit dieser gemeinsam die ca. 7 flachen Kilometer bewältigen. Direkt vor dem Anstieg zum Passo Foscagno war die 2. Verpflegungsstation postiert. Hier hab ich beide Trinkflaschen mit Wasser auffüllen lassen und noch schnell 3 kleine Stück Kuchen verschlungen ;-) Unsere Gruppe war natürlich somit weg, aber ab da ging es so oder so nur noch bergauf und bergab. Wir fanden wieder unser Tempo und der Passo Foscagno, welchen wir beide nicht kannten, stieg zum Glück nur sehr moderat an. Knapp unter 5 Stunden sind wir dann (mit uns zufrieden) in Livigno angekommen. Kurz nach unserer Zieleinfahrt fing es dann an, aus vollen Kübeln zu regnen. Wir hatten das Glück und sind trocken geblieben, aber es waren ja noch Hunderte an den beiden letzten Pässen unterwegs. Da verspürt man als Radfahrer und Leidensgenosse schon Mitleid mit den Anderen.
Streckenprofil (118 KM | 3.570 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 17 | 04:52:11 h)
6. Gazzetta (Etappe 5)
Startaufstellung in Naturns oder die Ruhe vor dem Sturm
...auch die Spitzenfahrer wirkten ruhig, als ob sie keine Angst vor uns hätten ;-)
Schneller als der Zielfotograf - da bleibt nur die Rückansicht
Etappe 6: Freitag, 03.07.2009
Livigno - Kaltern
Die Königsetappe sind wir königlich gefahren ;-) Hans ist wieder vollständig genesen und so konnten wir bei der längsten und steilsten Etappe in der Transalp-Geschichte unsere erste Top-Ten-Platzierung einfahren. Mit einer sehr großen Gruppe sind wir über den Passo d'Eira, Foscagno, Gavia und Tonale gefahren. Auf den letzen Höhenmetern zum Mendelpass hat es unsere Gruppe etwas auseinandergerissen. Ich für meinen Teil bin aus der Gruppe als erster über die Passspitze gefahren und habe mich dynamisch in die regennasse Abfahrt gestürzt. Ohne übergroßes Risiko konnte ich sofort einen kleinen Vorsprung rausfahren, der Kehre für Kehre immer größer wurde. Etwas weiter oben habe ich Hans und noch einen Fahrer als nächste Verfolger gesehen. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass die Abfahrt direkt ins Ziel nach Kaltern führen würde, leider war dem nicht so. Im Folgenden habe ich noch ein paar Fahrer überholt und als mir klar wurde, dass es noch flach und somit eine Gruppe wichtig werden könnte, fuhr ich auf das Team "RSV Concordia Forchheim Sunos" auf. Mit denen habe ich dann total erschöpft und ausgetrocknet das letzte Flachstück bewältigt. Mit der Hoffnung, dass Hans auch sturz- und pannenfrei runtergekommen ist und noch Helfer für das Flachstück gefunden hat, wartete ich gespannt im Zielbereich. Hans konnte sich tatsächlich durchsetzen und überfuhr als nächster Fahrer die Ziellinie. Somit waren wir aus unserer Tagesgruppe die schnellsten, was mit Platz 7 in der Tages- und Platz 14 in der Gesamtwertung der Herren belohnt wurde :-) Den Gesamtplatz 14 gilt es Morgen noch gegen die Teams "Kopfjäger-Sports 1" und "Odense" zu verteidigen.
Streckenprofil (181 KM | 3.770 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 7 | 05:48:20 h)
7. Gazzetta (Etappe 6)
Volle Konzentration vor dem Start in Livigno
Das Team "Tri-Papas" in idealer Fotopose
Stefan Thaller (Scott Racing Team) vor dem Start in Livigno
Etappe 7: Samstag, 04.07.2009
Kaltern - Arco
Heute galt es (nur) den minimalen Vorsprung auf die Teams "Kopfjäger" aus Dresden und "Odense" aus Dänemark zu verteidigen. Wer nachträglich die Ergebnislisten studiert, könnte eventuell meinen, dass wir das Rennen kontrolliert haben. Leider war dem nicht so, ich musste den ganzen Tag so leiden, wie die ganze Woche nicht. Ausgerechnet auf der letzen Etappe musste ich noch einen Einbruch erleiden. Am ersten Berg ist der Mann mit dem Hammer gekommen und ich konnte einfach nicht mehr ordentlich pedalieren. Selbst mit dem kleinsten Gang ist es mir schwer gefallen zu kurbeln. Ich habe an diesem ersten (eigentlich sehr moderaten) Anstieg zwei Enervitene eingeschmissen, welche mir normalerweise immer helfen, aber nicht an diesem Tag. Mit letzter Kraft konnte ich den Anstieg hinter mich bringen. Nun stand leider keine Sekunde Erholung an. Wir mussten auf dem Flachen und anschließend in der Abfahrt auf die vor uns fahrende große Gruppe aufschließen. In dieser befanden sich auch die beiden oben genannten Teams, welche uns noch den Gesamtplatz 14 streitig machen wollten. Hans und ich haben alles in die Pedale gejagt, was noch mit unseren geschundenen Körpern möglich war und wirklich mit allerletzter Kraft konnten wir aufschließen. Danach hat sich unsere Gruppe nochmals mit einer Gruppe von vorne vereint und wir sind relativ stressfrei den letzten moderaten Anstieg zum Passo del Ballino hochgefahren. Wir wollten bei der Abfahrt nun nicht mehr um die Tagesplatzierung mitsprinten, obwohl nochmals ein Top-Ten-Platz drin gewesen wäre. Unser Tagesziel hatten wir (mit etwas mehr Schmerzen als erwartet) ja erreicht. Bei der Zieldurchfahrt in Arco konnte man bei den meisten Teilnehmern die Erleichterung erkennen, so auch bei Hans und mir.
Streckenprofil (103 KM | 1.546 HM)
Ergebnisliste Herren (Platz 16 | 03:03:51 h)
8. Gazzetta (Etappe 7)
Ganz in weiß ... aber ohne Blumenstrauß ;-)
Die letzte Zieleinfahrt nach 7 Tagen in Arco (Gardasee)
Relaxen in der Scott-VIP-Lounge
Die Gründungsmitglieder der "Tri-Papas"
Bei der Abschlussveranstaltung in Arco waren alle relaxt und gut gelaunt
Unser Finisher-Foto
Leader: Herren (gelb), Damen (rosa), Master (grün), Grand Master (blau), Mixed (orange)
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