"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"
Berchtesgadener Land Radmarathon (2010)

"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"

Auch 2007 sah ich keine Ziellinie

Es ist noch früh - es ist kalt - es regnet - gleich fällt der Startschuss zur T-Mobile Mountain Challenge. Die Anfangsphase verläuft reibungslos, schon nach kurzer Zeit fühle ich mich wohl auf dem Rad und die bescheidene Außentemperatur (ca. 12 C) ist einer inneren Hitze gewichen. Da geschieht es - ein Defekt!

Déjà-vu-Erlebnis
Der erste Absatz hätte auch aus dem letztjährigen Bericht stammen können. Zum Glück muss man die meisten Rückschläge nur einmal durchleben, manche Ereignisse wiederholen sich jedoch - leider!

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Bescheidenes Wetter kurz vor dem Start der T-MOBILE Mountain Challenge 2007

2006 brach mir am Küthai das Schaltwerk aus dem Rahmen und in diesem Jahr hatte ich am Rettenbachferner Reifenprobleme. Mit einem erhöhten Pannenrisiko muss man wohl leben, wenn man sein Rad mit Karbon-Laufrädern und geklebten Schlauchreifen ausstattet. Der Kleber löste sich und der eingenähte Schlauch inklusive Mantel verschob sich auf der Felge. Am Ventil staute sich das Ganze auf und bei jeder Radumdrehung gab es einen unsanften Schlag. Es wurde von Meter zu Meter immer schlimmer. Ich habe dreimal angehalten und nach dem Reifen geschaut und es immer wieder versucht, bis ich dann endgültig aufgab und das Rennen abbrach.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich fast die Hälfte geschafft und befand mich kurz vor der Mautstelle. Aus sportlicher Sicht verlief alles nach Plan, ich konnte sogar das Tempo von Günter Höllige (Sieger 2005 und 2006) halten und klebte bis zur Aufgabe direkt an seinem Hinterrad. Nach dem Rennabbruch ließ ich mein Rad sehr langsam den Berg wieder runter rollen. Dabei musste ich in Hunderte Gesichter schauen, welche mich fragend ansahen: Wieso fährt der Typ in die falsche Richtung? Unten angekommen wurde das nasse und schmutzige Rad noch verladen, bevor es sofort wieder nach Hause ging. Günter Höllige ist übrigens mit 43 Sekunden Rückstand zweiter geworden.

Bei der Heimfahrt haben wir (mein Cousin Hacki und ich) bewusst wieder die Route über den Fernpass gewählt. Der Zufall sollte entscheiden, ob wir noch vor dem Profirennen an Reute vorbeikommen oder ob wir kurzzeitig am Straßenrand das Profirennen anschauen sollten. Das Zweitere traf zu. Kurz nach dem Fernpass wurden wir von einem Polizeimotorrad auf einen Parkplatz gewunken. Die Stelle war gar nicht mal so schlecht, da die Straße hier leicht steigend war und die Fahrer somit nicht allzu schnell vorbeihuschen konnten.

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Jens Voigt im Führungstrikot

Vorschau
Am Freitag geht es nach Fürth zum Einzelzeitfahren und anschließend direkt nach Hannover zum Straßenrennen. Die Gesamtwertung kann ich mir durch den Defekt natürlich in die Haare schmieren, aber speziell das Zeitfahren reizt mich dennoch. Bis jetzt habe ich nämlich noch nie an einem Einzelzeitfahren teilgenommen.